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Tiere der Nacht

Mani Neumeier & Luigi Archetti

Die Musik der Tiere der Nacht basiert auf zwei Grundlagen: Gitarrensaiten sind der direkte Draht zum Hirn und Trommelfelle eine äußerst erotische Haut. Tiere der Nacht sind zwei Musiker, die sich zwischen Sinnlichkeit und Intellekt bewegen und bei denen man nie genau weiß, nach welcher Seite die Nadel nun ausschlägt. Sie brechen wild und unerbittlich über den Großstadtdschungel herein.

Rhythmus, Rhythmus und nochmals Rhythmus lautet ihr Credo, das sie in atonalem Gezwitscher einer tausendstimmigen Vogelschar, Wave-Metal-Ausbrüchen oder hypnodelischen Space-Expeditionen ausleben, unterstützt von Bandmaschinen, die mal Grooves, mal Gesprächsfetzen, aber auch zum Beispiel Klassisches von Bartok einspielen, und einigen Effektgeräten sogenannte dressierte Maschinchen, bieten die beiden Musiker einen Mix, der in dieser Form einzigartig in der Rock- und Jazzwelt dastehen dürfte.

Im rhythmusbetonten Sound wird lustvoll mit den Klischees der Rockmusik wie auch der Jazzmusik gespielt. Bekanntes aufgegriffen, zerlegt und neu wieder zusammengesetzt. Kein Musikstil, keine noch so eingängige Melodie und kein Straßengeräusch kann der obszönen Musizierwut des kosmopolitischen Duos widerstehen. Die Tiere der Nacht sind universell und verstehen sich auf alles und alle.

Diskografie

  • Hot Stuff – RecDec 42 (1992)
  • Wolpertinger – RecDec 57 (1994)
  • Evergreens – Captain Trip Records (Japan) CTR 069 (1997)
  • Sleepless – Captain Trip Records (Japan) (1999)
  • Kräuter & Weltmeister (2003)

Pressestimmen


Die Musik der Tiere der Nacht basiert auf zwei Grundlagen: Gitarrensaiten sind der direkte Draht zum Hirn, und Trommelfelle eine äußerst erotische Haut. Archetti schafft aus Gitarrentklängen das Geflecht einer kosmischen Kugel, deren Millionen Stockwerke Neuemeiers Schlagwerk und Spezialeffekte bilden. (Henri Kriss, Karlsruhe 1994)

Zwischen 20 Sekunden und vier Minuten dauernd die Abfahrten des Freak-Duos. Trommelkünstler Mani Neumeier besticht erwartungsgemäß durch eigenwillige Perkussion der Extraklasse. Gitarrist Luigi Archetti erweist sich wieder einmal als einfallsreicher Klangerzeuger, der gekonnt zwischen Rocksplittern, Feedback und Akustischen pendelt. Dem beherzten Griff in die Tiefen der Weltmusik verdankt „Hot Stuff“ unerhörtem Abwechslungsreichtum: Rock, Jazz, Avantgarte und Ethno sind tanzbar und bisweilen hypnotisch, jedoch stets lebendig und voller Humor. (Musik Express, Oktober 1992, 5 Sterne)

Tiere der Nacht – so der Name des ungewöhnlichen Duos, laden auf 25 oft nur sekundenlangen Titeln „Phanto Guests“ wie Miles Davis, Herbie Hancock, Bela Bartok oder balinesische Volksmusiker ein. Die Hörer entdecken immer wieder überraschende „Inside Jokes“. Anspielungen auf ungewöhnliche Klangeffekte. (Neue Zürcher Zeitung, Juli 1992)

Die deutschsprachige Antwort auf John Zorn: 25 herrliche Kleinkunstwerke voller expressiver Perkussion bis hin zu Gamelan-Instrumenten, vertrackt groovende Jazz-Pattern, exzellente Samplings, subtiler Humor und fesselnde Hypnotika, dies sind die Dinge, die diese Scheibe so aufregend machen. perfekte Body und Soul-Musik. Hypnotisch tanzbare Tanzspektakel. (AHA, September 1992)

Tiere der Nacht haben es geschafft, nicht nur zeitgemäßen, sondern richtig spritzigen Underground-Rock vorzulegen. Die ruhigeren Stücke mit ihren afrikanischen oder fernöstlichen Anklängen, können das Gesamtbild nicht zerstören: Hier ist Leben drin. Hier spielt ein grandioser Schlagzeuger mit und gegen einen erfindungsreichen Gitarritesten an. Eine eigene, sehr europäische Musiksprache, die auf zwanzig Jahre zurückblicken kann, ohne den Muff dieser Jahre im Pelz zu tragen. (M. Büsser, ZAP, September 1992)

Das Konzert der Tiere der Nacht war packend und verdient das Prädikat Extraklasse. Da wurden in fulminanten Dialogen zwischen Schlagzeug und Gitarre die Grenzen des Tonkosmos ausgelotet. Da gingen verspielte Geräusch-Collagen in geschliffene Trash-Arrangements über. Da weiteten Pfannendeckel, Gummischläuche und Rasierapparate die Dimensionen des Klangbildes aus. Und immer, wenn es zu poetisch werden sollte, stellte ein fetziger Groove die innere Dynamik wieder her. Und bei solch delikatem Vergnügen fehlte es auch an belehrung nicht: Das alles ist Musik, das alles vermag Musik. (LNN Luzern, Oktober 1993)

Gegen den Strich gebürstet – Neumeiers Schlagzeugspiel fand dabei die Entsprechung in Archettis virtuosem Gitarrenspiel. Mal gemeinsam demonstrieren die beiden Ausnahmemusiker musikalische Vielseitigkeit, ungebrochene Spielfreude und viel Witz. (Südkurier, Oktober 1993)

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